fli4l kennt normalerweise keine Zeitzone und "tickt" daher im Normalfall nach UTC ("Coordinated Universal Time"), einer weltweit einheitlichen Uhrzeit. Da meistens PC-Uhren jedoch auf die lokale Zeit eingestellt sind, geht die Systemzeit von fli4l im Winter eigentlich um 1 Stunde, im Sommer um zwei Stunden vor. Dies stört aber im Normalfall nicht, weil ohne Zeitzone die Systemzeit für fli4l identisch mit der lokalen Zeit ist.

Soll jedoch die Uhrzeit von einem Time-Server im Internet bezogen werden, ist das "Eichen" von fli4l auf die lokale Zeitzone wichtig, weil die Time-Server das aktuelle Datum und die Uhrzeit immer nach UTC ausliefern. Nur so ist gewährleistet, daß man von einem Server in Japan eine Zeit erhält, die man auch verwerten kann.

Wird OPT_TIME='yes' eingestellt, werden die nötigen Dateien auf die Diskette kopiert, um einmal die Zeitzone (nämlich MET) - mit allen nötigen Informationen zur Umschaltung zwischen Sommer- und Winterzeit - zu installieren und zum zweiten die Systemzeit zu korrigieren. Dabei wird dann die lokale Zeit der Hardware-Uhr nach UTC umgerechnet und die Systemzeit entsprechend korrigiert. Wenn man jedoch das Kommando "date" an der fli4l-Console eingibt, sieht man trotzdem wieder die lokale Zeit, weil diese vom date-Kommando ad hoc aus der Zeitzoneninformation errechnet wird. In der Ausgabe erscheint auch die Zeitzone: "MEST" im Sommer, "MET" im Winter. Mit "date -u" kann man sich die UTC-Zeit ausgeben lassen. Sie hinkt der mitteleuropäischen um 1 oder 2 Stunden hinterher - je nach Jahreszeit.

Hier kann die Zeitzone eingestellt werden. Erlaubte Werte: 'MET' oder 'GMT'.

Mit TIME_SERVICE='yes' wird der IP-Port 37 als Time-Service zur Verfügung gestellt. Mit dem rdate-Kommando können Unix-/Linux-Clients dann die aktuelle Uhrzeit vom fli4l-Router beziehen.

Ein Client für Windows ist z.B. AboutTime:

Ebenso kann die Windows-Version von imonc auf Knopfdruck die Zeit vom fli4l-Router holen und im Windows-Client setzen.

Info: Port 37 ist standardmäßig von außen nicht erreichbar, siehe FIREWALL_DENY_PORT_x.

Hat der Akku des Mainboards seine letzten Elektronen ausgehaucht, muß man sich nach Ersatzbatterien umsehen - oder auf einen Time-Server im Internet zugreifen.

Mit der Variablen TIME_SERVER wird der Name des Time-Servers angegeben. Ein Beispiel ist 'ptbtime1.ptb.de', welcher die Uhrzeit annähernd atomuhrgenau ausliefert.

Ist die Variable gesetzt, holt sich fli4l vom Time-Server die Uhrzeit, setzt diese als Systemzeit und stellt die Hardware-Uhr neu. Ausnahme: Ist die Hardware-Uhr oder das Mainboard nicht Y2K-fest (s. dazu Beschreibung der Variablen Y2K_DAYS), wird die Hardware-Uhr nicht neu gestellt, sondern lediglich die Systemzeit von fli4l korrigiert. Damit lassen sich die Korrekturen über die Variablen Y2K_DAYS und OPT_TIME auch in Kombination einsetzen.

Zu bedenken ist, daß die Laufzeit der Zeit-Information vom Time-Server bis zum fli4l-Router nicht beachtet wird. Der fli4l-Router wird also in der Regel ein paar hundertstel Sekunden nachgehen :-)

TIME_SERVER='ptbtime1.ptb.de ptbtime2.ptb.de'

http://www.eecis.udel.edu/~mills/ntp/servers.htm

http://www.eecis.udel.edu/~mills/ntp/clock1.htm
http://www.eecis.udel.edu/~mills/ntp/clock2.htm

Soll fli4l auf einen Time-Server zugreifen (TIME_SERVER) wird normalerweise unmittelbar nach der Einwahl die Zeit synchronisiert. und zwar einmal pro Tag. Soll aber auch einmalig während des Boots von fli4l die Zeit vom Time-Server abgefragt werden, ist TIME_ACCESS_AT_BOOT_TIME='yes' einzustellen, anderenfalls 'no'.

Hier wird eingestellt, über welche Circuits der Time-Server erreichbar ist. Angegeben werden die Circuit-Indices, durch Leerzeichen getrennt.

Beispiele:

TIME_CIRCUITS='1 2 3'           # Nur ISDN: Circuits 1 bis 3
TIME_CIRCUITS='pppoe'           # Nur DSL: pppoe-Circuit
TIME_CIRCUITS='1 pppoe'         # ISDN + DSL gemischt